Seit 2013 bin ich Open-Space-Technology Begleiter und in der OPEN-SPACE-WORLDMAP verzeichnet. OPEN SPACEs habe ich seither verantwortlich konzipiert und angeleitet für die STAGE ENTERTAINMENT GmbH, das Theater Erlangen, das Oldenburgische Staatstheater, das THALIA THEATER Hamburg und bei den bundesweiten Ensemble-Versammlungen in Bonn und Potsdam.

Die Methode wurde Mitte der 80er Jahre in den USA von dem Organisationsberater Harrison Owen als Gruppenverfahren entwickelt, bei dem die Teilnehmenden freiwillig an einem Thema oder einer Problemlösung arbeiten. Die Konferenz ist nach dem Prinzip der Selbstorganisation konzipiert und setzt ganz auf die Eigenverantwortlichkeit der Teilnehmenden. Expertinnen und Experten sind die Teilnehmenden selbst, ihr Erfahrungs- und Wissenspotenzial wird ernst genommen und gefordert. Bei der Konferenz existiert kein vorgegebenes Programm. Jede Person, die ein Anliegen hat, für das sie bereit ist Verantwortung zu übernehmen, hat zu Beginn Gelegenheit, dies zu benennen. Aus allen Themen wird ein Raumplan erstellt. Die Teilnehmenden stimmen mit den Füßen ab und bleiben nur so lange in einem Raum, wie sie vom Gespräch profitieren können oder selbst einen sinnvollen Beitrag leisten. Die für das Thema verantwortliche Person dokumentiert den Verlauf und die Ergebnisse. Dann geht es in die nächste Runde. Ein „Open Space“ kann so in den verschiedenen Gruppen in kurzer Zeit eine große Vielfalt von konkreten Maßnahmen entwickeln. Horst Steinmann und Albert Löhr fordern in einem der meistdiskutierten unternehmensethischen Konzepte den „herrschaftsfreien Dialog“. Im betrieblichen Alltag ist dies praktisch sicher schwer vorstellbar, aber ein „Open-Space-Tag“ schafft genau das wirklich – wenn auch nur für einen Tag – herrschaftsfreier Dialog. Nicola May, Intendantin am Theater Baden-Baden, beschreibt die Wirkung an ihrem Haus wie folgt: „Der OPEN-SPACE-Tag hat uns für die Kultur des Umganges miteinander wahnsinnig viel gebracht. Weil da eben diese vieldiskutierte Kluft zwischen Technik und Kunst stark aufgebrochen werden konnte.“ Es gilt die entstandenen Impulse zu verfolgen und mit konkreten Maßnahmen im Alltag zu verankern.

Eine Open-Space-Technology-Konferenz kann auch zu Beginn der Entwicklung eines unternehmensethischen Leitbildes durchgeführt werden.